So geht Inklusion! 40 Kinder aus Witten zeigen farbenfrohes Tanztheaterstück “Frederick” auf der Bühne des Saalbaus

Fünf Kinder und eine Erwachsene sind als Mäuse verkleidet und sitzen in der Mausehöhle.

Was ist aus unserem Bühnenprojekt „Mausestark“ geworden, für das wir im Oktober letzten Jahres teilnehmende Kinder suchten? Lest hier und staunt!

Am 13.03.24 präsentierten 40 Kinder eine einzigartige Adaption des berühmten Kinderbuches „Frederick“ von Leo Lionni vor großem Publikum. Mehr als 250 Zuschauende verfolgten das kurzweilige Tanztheaterstück.

Die Bühnenproduktion des MEISTERWERK MENSCH e.V. entstand im Rahmen des Projektes inklusiv:kreativ, das von der Aktion Mensch gefördert wird. “Im Zentrum des Projektes steht die Förderung der Inklusion auf der Ebene von Familien, das schaffen wir nur über ganz konkrete Formen der Begegnung, so Dorit Remmert, Projektleitung und Vorsitzende des Vereins.

Bereits im Oktober 2023 begannen die Proben, an denen u.a. Kinder aus der Kindertagestätte Blumenwiese, der Gerichtsschule und der Kämpenschule in Witten teilnahmen. Unter Anleitung der Tanz- und Theaterpädagoginnen Meike Krüger, Patricia Marioli und Johanna Pröscher, sowie unter der Regie von Ute Mittelbach und mit Unterstützung vieler helfender Hände erarbeitete das inklusive Ensemble das Tanztheaterstück. Claudia und Maren Mertens waren für das Bühnenbild und die Requisiten zuständig.

Damit jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten an der Produktion teilhaben konnte, haben wir verschiedene Stilmittel gewählt, die ganz unterschiedliche Sinne ansprechen, so Ute Mittelbach, Regie. So wird die Geschichte nicht allein über Lautsprache transportiert, sondern auch über die Stilmittel Tanz und Bewegungstheater. Eine Verdolmetschung in die Deutsche Gebärdensprache fand statt, um einen Zugang für Menschen zu schaffen, die Deutsche Gebärdensprache nutzen. “Zugänge zu Kultur für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu schaffen, ist uns ein großes Anliegen. Wir möchten mit gutem Beispiel voran gehen und andere Kulturschaffende ermutigen, diese Zugänge auch mitzudenken”, so Dorit Remmert.

Die Geschichte von Frederick ist eine Allegorie der Gesellschaft, die aus Menschen mit unterschiedlichen Ansätzen, Fähigkeiten und Charakteren besteht. Alle sind gleich wichtig und wertvoll. “Alle leisten auf ihre individuelle Art und Weise einen Beitrag, so erläutert Mittelbach die Auswahl des Stückes. Denn während alle Mäuse Vorräte für den Winter sammeln, sitzt Frederick scheinbar einfach nur rum. Doch auch er sammelt wichtige Vorräte: Farben, Wörter und Sonnenstrahlen. Wie wichtig auch diese Vorräte sind, erkennen die Mäuse, als sie in ihrer Höhle vom kalten Winter eingeschlossen ohne Nüsse und Körner ausharren müssen. “So unglaublich wichtig sind eben auch Kunst und Kultur in Krisenzeiten”, ergänzt Remmert. 

Das Stück wurde mit stehenden Ovationen bedacht und der Applaus schien endlos zu sein. Als die Vorstellung zu Ende war, rannten alle kleinen Mäuse durch den Raum und suchten nach ihren Eltern, deren Gesichter voller Stolz und Rührung waren.